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Selbstfürsorge

Fürsorge, also Verantwortung für eine berufliche Angelegenheit, für eine Tätigkeit im Verein oder für eine andere Person zu übernehmen bestärkt uns in unserem Dasein und Verhalten (Schönberger, 2021). In den letzten Jahren hat der Begriff Selbstfürsorge an Bedeutung gewonnen. Warum plötzlich Fürsorge für sich selbst treffen, denkt man vielleicht? Ist das nicht ohnehin selbstverständlich? Wenn das Bedürfnis gebraucht zu werden über die eigenen Bedürfnisse gestellt wird, kommt es auf lange Sicht gesehen zu einer seelischen Dysbalance, das passiert meist unbewusst. Hinter dieser Verhaltensweise stecken oft Muster aus der eigenen Kindheit und Jugend (Ruhwandl, 2019).

Dahl & Dlugosch (2020) definieren den Begriff Selbstfürsorge als „sich selbst liebevoll und wertschätzend zu begegnen, das eigene Befinden und die Bedürfnisse ernst zu nehmen und aktiv zum eigenen Wohlergehen beizutragen.“ Neuere Selbstwertforschungen kommen zum Schluss, dass nur ein, von innen getragener Selbstwert, welcher unabhängig von äußeren Erfolgen, Anerkennungen oder Karrierestufen ist, wirklich stabil ist (Scheuermann, 2019).

Im Coaching steht zunächst die Definition und Auflistung der innersten und eigenen Wünsche und Bedürfnisse auf der Agenda – das ist für viele Menschen gar nicht so einfach, weil sie meist wissen was sie nicht wollen, anstatt dessen was sie sich wünschen. Für die Person, die das Coaching in Anspruch nimmt, werden durch den Mentaltrainer anschließend bestimmte Techniken, auf Basis der Anliegen aus dem Erhebungsgespräch ausgewählt, damit die eigenen Grenzen früher wahrgenommen werden können und die Person eher für sich einsteht. Entlang dieses Prozesses werden veraltete oder hinderliche Denk- und Verhaltensmuster (vielleicht aus Kindheit und Jugend) analysiert und reflektiert bzw. um neue Handlungsmöglichkeiten erweitert. Der Kunde trainiert die mentalen Techniken und gewinnt durch die häufige Anwendung mehr Selbstfürsorge und Selbstbestimmung, wie er mit seinen Bedürfnissen und Wünschen künftig besser umgehen möchte.

 

Literatur

DAHL, C. & DLUGOSCH, G.E. (2020): Besser leben! Ein Seminar zur Stärkung der Selbstfürsorge von psychosozialen Fachkräften. Prävention und Gesundheitsförderung. (15 / 1). 27-35

RUHWANDL, Dagmar (2019): Vom Glück, Verantwortung zu teilen. Leben ohne Überforderung. Stuttgart: Klett-Cotta

SCHÖNBERGER, Birgit (2021): Es geht auch ohne mich. Psychologie Heute compact (63). 86-89. Weinheim: Beltz

SCHEUERMANN, Ulrike (2019): Self Care. Du bist wertvoll. Das Selbstfürsorge-Programm. München: Knaur Balance

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