Der individuumsorientierte Beratungsansatz
Das Individuum ist entwicklungsfähig!
Viele Kund*innen haben mich in meiner Praxis schon gefragt, was denn der „Individuumsorientierte Beratungsansatz“ ist, also habe ich mich dazu entschlossen meinen heutigen Blog-Beitrag diesem Thema zu widmen und diesbezüglich aufzuklären.
Die Psychosoziale Beratung (Gewerbebezeichnung an der Wirtschaftskammer: „Lebens- und Sozialberatung“) in Österreich ist ein reglementiertes Gewerbe, welches die Absolvierung bestimmter Ausbildungsinhalte in bestimmten Stundenanzahlen vorsieht und auch den Nachweis der praktischen Erfahrung voraussetzt. Der Markt in dieser Branche wächst, aber nicht alle Personen die Beratung anbieten, erfüllen leider auch die rechtlichen Voraussetzungen dafür. Durch meine dreijährige Ausbildung und durch das Studium „Mentalcoaching“ an der Universität Salzburg, wurden nicht nur die Voraussetzungen erfüllt, um das Gewerbe rechtlich abgesichert anbieten zu können, sondern zusätzlich habe ich mich durch das Verfassen einer psychologischen Studie in der Materie noch vertieft.
In der österreichischen Beratungs-Landschaft zeigt sich das Bild, dass der Großteil an Coaches „systemisch“ arbeitet, dass heißt nicht von einem entwicklungsfähigen ICH ausgeht. Systemisches Coaching setzt also nicht bei der Person selbst an, die Beratung aufsucht, sondern versucht Spannungen im Umfeld um die Person herum zu lösen und durch geeignete Maßnahmen dabei zu helfen, dass diese zu ihren vollen Entfaltung kommen kann. Diese Sichtweise auf den Menschen hat in vielen Settings seine Berechtigung.
Im individuumsorientierten Beratungsansatz geht man hingegen davon aus, dass die Person, die Beratung in Form von Mentaltraining oder Mentalcoaching in Anspruch nimmt, eigene Ressourcen, Stärken, Fähigkeiten und vergrabene Potenziale in sich trägt, die unter fachkundiger Anleitung und durch zielgerichtete Maßnahmen wieder gefördert werden können. Das ICH der Person, die Beratung in Anspruch nimmt, ist also entwicklungsfähig. Die Person hat es selbst in der Hand, wie sie ihr Leben gestalten möchte und welche Entscheidungen sie trifft.
Basis für diese unterschiedlichen Sichtweisen auf den Menschen in Beratung, aber auch in Psychotherapie sind die vier psychologischen Schulen, auf denen diese Konzepte fußen. Dies sind die behavioristisch-kognitivistische Schule, die tiefenpsychologisch-psychodynamische, die humanistisch-existenzialistische und eben die systemisch-soziodynamische Schule.
Systemisches Coaching bedient sich also dem Menschenbild der systemisch-soziodynamischen Sichtweise und der individuumsorientierte Beratungsansatz vornehmlich der anderen drei psychologischen Schulen.
Ich hoffe, dass ich durch diesen Beitrag zu mehr Klarheit beitragen konnte!
Motivierende Grüße,
Mario Stöger